Mit umjubelten Konzerten in Dresden und Stuttgart ist die triumphale Sommertournee 2016 des GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTERS zu Ende gegangen. Die erstmalige Zusammenarbeit von PHILIPPE JORDAN – er dirigierte das GMJO bereits zum fünften Mal auf Tournee – und CHRISTIAN GERHAHER (er war zuvor 2010 zu Gast) veranlaßte Publikum und Kritiker zu Jubelstürmen. Ihnen zur Seite stand mit BERNHARD HEINRICHS, Solo-Oboist der Oper Zürich, ein ausgewiesener Bach-Spezialist. Gemeinsam brachten sie zwei äußerst anspruchsvolle Programme auf Tournee, die sich mit letzten Dingen beschäftigen: Bachs Solo-Kantate „Ich habe genug“ BWV 82 und Bruckners unvollendete Symphonie Nr. 9 sowie den „Abschied“ aus dem „Lied von der Erde“ und die Symphonie Nr. 9 von Gustav Mahler – diese Programmkombination war zuvor bereits von Claudio Abbado für die umjubelte und auf DVD dokumentierte Ostertournee 2004 gewählt worden.
Die beiden Auftaktkonzerte in der langjährigen Residenzstadt Bolzano/Bozen wurden von der Presse gefeiert: „Ci sono poche orchestre che possano reggere il confronto con la Gustav Mahler Jugendorchester. […] Jordan e la Mahler hanno proposto un saggio di sonorità mahleriana.“ (Amadeus 23.8.2016). „Quanto a peso, profondità, impatto, [la GMJO] è a tutto tondo un´orchestra professionale. […] Gerhaher non canta, semplicemente: trivella ogni parola. Dopo averli sentit da lui […] per un po´ certi brani non si possono più riascoltare. Perché gli altri stanno in superficie.“ (Carla Moreni, Il Sole 24 Ore 28.8.2016)
Auf Bolzano/Bozen folgten, wie in jedem Jahr, Auftritte bei den bedeutendsten Festivals, so etwa bei den Salzburger Festspielen, im Concertgebouw Amsterdam und den BBC Proms: „[…] the best sheer orchestral playing I heard all season, with near ideal balance and weight of sound in Bruckner’s 9th.“ (Martin Kettle, The Guardian 12.9.2016). „[…] an intensity that would be hard for even the most seasoned orchestra to emulate.“ (Evening Standard 31.8.2016). Mit seinem Auftritt beim Festival Young Euro Classic feierte das GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER nach langer Abwesenheit eine triumphale Rückkehr nach Berlin: „Ohne Übertreibung […] die beste Aufführung einer Sinfonie
[Gustav Mahlers] in Berlin seit längerer Zeit.“ (Clemens Haustein, Berliner Zeitung 30.8.2016).
„Die im Unhörbaren »ersterbenden« Pianissimo-Töne am Ende hat man selten ergreifender gehört.“
(Antje Rößler, Neues Deutschland 1.9.2016)
Wie bereits im Vorjahr, so kam dem GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER auch 2016 die Ehre zu, die Saisoneröffnung sowohl in Pordenone, als auch bei seinem Partnerorchester Staatskapelle Dresden in der Semperoper zu bestreiten, bevor ein Konzert beim Musikfest Stuttgart für den großartigen Ausklang sorgte, wobei der Rezensent der Südwest-Presse auch die dramaturgischen Überlegungen bei der Konzeption der Programme der Sommertournee 2016 herausstellte: „Es geht im Übrigen bei diesem Musikfest auch nicht um die reine Klassik-Kulinarik, sondern um durchdachte Programme. Wenngleich man ja kaum mehr bieten kann als einen Weltstar wie Gerhaher, der gleichwohl unspektakulär, fahl, fast anti-virtuos, aber halt durchdacht und angemessen Johann Sebastian Bachs Kantate „Ich habe genug“ in der Liederhalle vortrug. […] fantastisch, die so reiche musikalische Kultur der jungen Instrumentalisten zu erleben.“ (Jürgen Kanold, Südwest-Presse 7.9.2016)
Vorausgegangen waren zwei Konzerte unter der Leitung von LEO MCFALL, der hiermit seine erfolgreiche Tätigkeit als Assistenz-Dirigent des GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTERS, die er seit 2013 verantwortete, beendete, und mit NICHOLAS ANGELICH als Solisten. Ein erstmaliger Auftritt in Toblach, dem Entstehungsort von Gustav Mahlers „Lied von der Erde“ und der Symphonie Nr. 9, sowie ein dem Andenken Pierre Boulez´ gewidmetes Konzert in Bolzano/Bozen (mit DORRAN ALIBAUD als Solisten in Boulez´ Messagesquisse) krönten die über zweiwöchige Probenphase des GMJO in Bolzano/Bozen, seinem langjährigen Residenzpartner. Die Südtiroler Tageszeitung schwärmte vom „[…] unvergleichlich präzise und intensiv spielenden GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER.“
Bildnachweis:
(1), (3), (4) © Gregor Khuen Belasi
(2) © Mark Allan / BBC
(5), (6) © Archiv GMJO